„Die Einführung von Kinder-Rehabilitation ist ein wichtiger Meilenstein für die Sozialversicherung. Mit der heutigen Vergabe des Standorts in Tirol schaffen wir österreichweit ein neues Angebot an Betreuung und Lebensqualität für erkrankte Kinder und auch für deren Eltern und Angehörige“, freut sich Alexander Biach, Vorsitzender im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Nach einem formellen Vergabeverfahren liegen nun die letzten beiden Zuschlagsentscheidungen in der Versorgungszone West (Tirol und Vorarlberg) vor: In Wiesing konnte die Bietergemeinschaft SeneCura Kliniken- und Heimebetriebsgesellschaft/DDr. Wagner GmbH als Bestbieter gleich zwei Indikationsgruppen für sich gewinnen: mobilisierende Rehabilitation mit 22 Betten und psychosoziale Rehabilitation mit 15 Betten. „Somit haben wir für diesen Standort die beste Expertise und Qualität gewählt und können die vertragliche Fixierung vornehmen“, so Biach weiter. „Die Vergabe ist komplett. Jetzt können wir mit der Kinder-Rehabilitation möglichst schnell in ganz Österreich starten.“
Zuschlag folgte auf Zuschlag: Nach der Versorgungszone Süd (Ende Juli 2016), der Versorgungszone Nord (Mitte November 2016) und der Versorgungszone Ost (Ende Dezember 2016) konnte jetzt mit dem Zuschlag in Tirol der Bedarf laut Reha-Plan – und somit die Vollversorgung erfüllt werden. Der Grund, warum es gerade bei der Vergabe für die Versorgungszone West länger gedauert hat, ist, dass in der ersten Runde keine Letztangebote abgegeben wurden und ein zweites Mal ausgeschrieben werden musste, damit sich wieder alle Interessenten bewerben konnten.
Zur Ausgangslage: Rund 5.000 Kinder in Österreich sind so schwer krank oder behindert, dass sie eine Rehabilitation brauchen. Bis dato gab es jedoch hierzulande keine speziellen Kinder-Rehabilitationseinrichtungen. Kranke Kinder wurden für eine Rehabilitation entweder gemeinsam mit Erwachsenen betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen.
Im aktuellen Reha-Plan ist der Bedarf an Kinder-Rehabilitationszentren für ganz Österreich in vier Versorgungszonen mit elf Indikationsgruppen und insgesamt 343 Betten für Kinder und Jugendliche (zuzüglich 50 Betten für Angehörige) vorgesehen. „Die Einführung der Kinder-Rehabilitation ist ein wichtiger Meilenstein für die Sozialversicherung“, betont Vorstandsvorsitzender Alexander Biach. „Ziel ist es, künftig einen unbürokratischen Zugang zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zu bieten.“ Die Bewilligung erfolgt nach österreichweit einheitlichen Kriterien. Der „Single Point of Service“ für die Antragstellung für Kinder bzw. Eltern ist der jeweilige Sozialversicherungsträger.
Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).