„In drei Minuten die Welt verändern“ – unter diesem Motto treten jährlich 100 NachwuchswissenschaftlerInnen aus über 50 Nationen am 8. November in Berlin an. Drei Minuten haben sie, um eine hochkarätige, internationale Jury von ihren Projekten zu überzeugen. Es gewinnt der, dessen Forschung Relevanz für die Gesellschaft hat und eine Lösung für globale Probleme bietet.
In diesem Jahr ging der erste Platz an die Österreicherin Agnes Reiner, Post-Doc an der Universität Wien. Unter dem Titel “Breaking the wall of ovarian cancer diagnosis” forscht die 30-jährige Biotechnologin an Vesikeln zur Diagnose von Eierstockkrebs. Begonnen hat Reiner ihre Forschung am AIT Austrian Institute of Technology und der MedUni Wien. „Ich habe herausgefunden, dass es kleine Vesikel gibt. Das sind Lipidkügelchen, die von Zellen abgegeben werden und die die gleiche Komposition und die gleichen Proteine tragen, wie die Krebszelle selbst“, erklärt Reiner. Das heißt, man kann in einer Blutprobe die Vesikel von einer Krebszelle von Vesikeln gesunder Zellen unterscheiden. Um diese Vesikel nachzuweisen, benötigt man das richtige Instrument. Hierfür hat die Wienerin einen sensiblen Biosensor entwickelt, der auf bestimmte Marker reagiert. Ihre Forschungsergebnisse sind vielversprechend und konnten die Jury überzeugen. „Ich bin stolz, bei Falling Walls den ersten Platz belegt zu haben. Es ist ein spannender Wettbewerb, der viel Inspiration für die eigene Forschung gibt.“
Platz 2 des Falling Walls Lab Finales ging an Ashwin Charles aus Malaysia (“Breaking the wall of wastewater treatment”), Platz 3 an Srilahari Namani aus Indien (“Breaking the wall of mosquito borne diseases”). Den Publikumspreis bekam Montaser Mohammedelamen aus dem Sudan (“Breaking the wall of disability through the brain”).
Alle GewinnerInnen werden in einer Plenary Session im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche 2018 ihre Projekte erneut präsentieren. „Agnes Reiner ist ein gutes Beispiel für die herausragende Forschung, die in Österreich betrieben wird. Diese jungen Talente helfen uns Österreich als erfolgreichen Forschungsstandort mit internationaler Sichtbarkeit zu etablieren“, so AIT-Geschäftsführer Prof. Wolfgang Knoll und AIT-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hannes Androsch.