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Ärztekammer schlägt Alarm: Zu wenig Hausärzte, Unterfinanzierung sowie Bürokratie gefährden Betreuung immobiler Menschen zu Hause

Ein Arzt schreibt mit einem Kugelschreiber auf einer Patientenakte.

Ohne den breiten Einsatz von Hausärzten sei eine kompetente Versorgung „massiv in Gefahr, weil hier auch typisch ärztliche Tätigkeiten erforderlich sind, wie das Stellen von Diagnosen oder das Verschreiben von Medikamenten“. Dazu komme, dass die Betreuung immobiler Menschen in einem Krankenhaus sehr oft keine geeignete Alternative zur Pflege zu Hause sei. Steinhart: „Die Betreuung im Spital ist sehr kostspielig, drängt alte Menschen aus ihrem vertrauten häuslichen Umfeld und bedeutet für Krankenhäuser eine vermeidbare Zusatzbelastung.“ Dies treffe zum Teil auch auf die Betreuung in Pflegeheimen zu.

„Schon jetzt ist es ausgesprochen schwierig, genügend Allgemeinmediziner zur ärztlichen Betreuung von zu Hause zu pflegenden Menschen zu motivieren. Zum Zeit- und Ressourcenproblem vieler Hausärzte kommen dann noch die Unterdotierung dieser Tätigkeiten sowie ein beträchtlicher Bürokratieaufwand dazu“, ergänzt Rudolf Hainz, stellvertretender Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte in Wien und seit Jahren als Hausarzt in Sachen Hauskrankenpflege engagiert. „Außerdem sind viele Leistungen im Honorarkatalog der Sozialversicherungen und der Bundesländer nicht realistisch abgebildet, weshalb viele Tätigkeiten zum Nulltarif verrichtet werden.“

Diese Mangelsituation wird sich, wenn die Politik nicht erfolgreiche Gegenmaßnahmen setzt, in Zukunft weiter verschärfen. „Altenpflege ist ein gesellschaftliches und politisches Topthema mit hoher Betroffenheit bei den Bürgern“, so Hainz. „Die Politik ist also gut beraten, hier für eine tragfähige und zukunftstaugliche Basis zu sorgen.“ 
Einige Beispiele für erforderliche Maßnahmen: 

„Die Umsetzung dieser Maßnahmen muss sofort beginnen, die sogenannte Patientenmilliarde wäre eine geeignete Finanzierungsquelle“, so Steinhart. „Einfach nur zuzuwarten, hätte dramatische Auswirkungen auf die zu Pflegenden.“

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