Die MedUni Wien und das AKH Wien setzen bei der Behandlung von Krebs-PatientInnen auf eine noch bessere Kommunikation zwischen Behandlungsteams und Betroffenen. Dazu wurden unterschiedliche Maßnahmen ins Leben gerufen, wie etwa der verstärkte Einsatz von Pflegepersonen, die speziell auf die Bedürfnisse von KrebspatientInnen geschult sind, die sogenannten Cancer Nurses. Zusätzlich wurde seitens der Direktion des Pflegedienstes des AKH Wien die Stelle einer Cancer Nurse geschaffen, die Betroffene in Fragen rund um Pflegeleistungen berät. Erstmalig werden damit pflegerische Beratungsleistungen als ambulante Leistungen strukturiert angeboten. Darüber hinaus werden Leitfäden für PatientInnen und ihre Angehörigen herausgegeben. Nicht zuletzt ist die Cancer School CCC Vienna zu nennen: Sie ist ein Krebsfortbildungsprogramm des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien, das sich an die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Cancer School startet ihre aktuelle Vortragsreihe am 9. Oktober 2019 an der MedUni Wien.
Ein Trend in der Krebsbehandlung geht verstärkt in Richtung verbesserter PatientInnen-Kommunikation. „Unsere Erfahrung zeigt klar, dass der Behandlungserfolg besser ist, wenn PatientInnen richtig und gut informiert sind. Das Wissen um die eigene Erkrankung und die nötigen Therapien schafft Vertrauen in die medizinische Behandlung und erhöht die Therapietreue“, betont Matthias Preusser, Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien und des AKH Wien, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie, Mitglied des CCC und einer der drei LeiterInnen der Cancer School CCC Vienna.
In diesem Sinn wurde an der Abteilung eine Stelle für eine Cancer Nurse geschaffen. Cancer Nurses verfügen neben einer umfassenden fachlichen Ausbildung – beispielsweise im Bereich Nebenwirkungsmanagement – über spezielles Know-how in Sozial- und Kommunikationskompetenzen. Martina Spalt, Mitarbeiterin der Direktion des Pflegedienstes und Cancer Nurse an der Universitätsklinik für Innere Medizin I des AKH Wien und der MedUni Wien: „Diese spezifische Ausbildung ermöglicht es uns, Krisensituationen zu erkennen und kompetent einzugreifen, wenn es nötig ist. Außerdem gibt sie uns das Rüstzeug, unsere PatientInnen empathisch zu begleiten.“
An der Universitätsklinik für Innere Medizin I des AKH Wien und der MedUni Wien wurde aus dem gleichen Grund eine Stelle für PatientInnenberatung eingerichtet: Die hämatologische und onkologische Beratungs- und Informationsstelle HOBI. Diese unterstützt Betroffene in allen Fragen rund um die Pflege (zum Beispiel: Zuschüsse, Förderungen, Hilfsmittel, Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, Bewahrung der Autonomie im Alltag oder Stärkung individueller Kompetenzen). Harald Titzer, Mitarbeiter der Direktion des Pflegedienstes und Pflegeberater an der Universitätsklinik für Innere Medizin I des AKH Wien und der MedUni Wien und Leiter von HOBI dazu: „Unser Ziel ist es, unseren PatientInnen dabei zu helfen, wieder ein selbstständiges Leben zu führen. Je unabhängiger Menschen leben können, desto höher ist ihre subjektive Lebensqualität. Dies fördert die Genesung ebenfalls.“
Cancer School – Krebswissen für alle
Die Cancer School CCC Vienna ist ein Kernprojekt der PatientInnen-Kommunikation der beiden Organisationen. Sie richtet sich in leichtverständlicher Weise an Betroffene, Angehörige und Personen, die mehr über die Erkrankung wissen möchten. Mit Hilfe von Vorträgen, Workshops und Exkursionen werden die Ursachen für die Entstehung von Krebs, moderne Diagnose- und Therapieverfahren, Aspekte der Nachsorge sowie sozialrechtliche Fragen vorgestellt und erläutert. Das Angebot ist für alle TeilnehmerInnen kostenlos.