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Evakuierungsübung im AUVA-Traumazentrum Wien mit der Wiener Berufsfeuerwehr

Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr bei Evakuierungsübung im AUVA-Traumazentrum

© AUVA

Am Dienstag, 14. Juni 2022 fand am TZW-Standort Lorenz Böhler/Brigittenau eine Evakuierungsübung für den Brandfall statt. Mitarbeiter:innen probten gemeinsam mit Einsatzkräften der Wiener Berufsfeuerwehr den Ernstfall. Das AUVA-Traumazentrum Wien veranstaltet jährlich derartige Übungen, um stets für den Ernstfall gerüstet zu sein. 

In einem Patientenzimmer auf der 4. Station brennt es. Patient:innen sind teilweise nicht mobil und bettlägerig. Das Traumazentrum Wien (TZW) der AUVA stellte sich im Rahmen einer Übung am Standort Lorenz Böhler/Brigittenau diesem herausfordernden Szenario. Handlungsfelder der Übung waren die interne Alarmorganisation, die interdisziplinäre Kommunikation und Zusammenarbeit mit externen Einsatzorganisationen sowie die Kooperation mit Schnittstellen beim Eintreffen der Feuerwehr. An der einstündigen Übung nahmen rund 30 Mitarbeiter:innen, 10 Beobachter:innen sowie 20 Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr und 4 Einsatzkräfte der Exekutive teil. 

Übung der gesamten Rettungskette im Brandfall

Um ein möglichst realistisches Szenario zu ermöglichen, wurden Belegschaft und Patient:innen erst kurz vor der Übung informiert und erhielten keine Detailinformationen. Geübt wurde der gesamte Ablauf der Rettungskette – von der Alarmierung über das erste Reagieren der Mitarbeiter:innen im Brandfall bis zur Evakuierung. Für zusätzliche Realitätsnähe kam eine Nebelmaschine zum Einsatz. 

Im Brandfall kommt die sogenannte „KARL-Regel“ zur Anwendung: Keine Panik, Alarmieren, Retten, Löschen. Wenn der Alarm vom Portier nicht quittiert wird oder außerhalb der Interventionszeiten erfolgt, schaltet der Brandalarm direkt zur Feuerwehr durch und Löschgruppen der Feuerwache inklusive Kommandofahrzeug treffen zeitnahe ein. Die erste Risikobeurteilung erfolgt durch die Mitarbeiter:innen vor Ort. Der bzw. die Einsatzleiter:in ist über die Lage im betroffenen Bereich genauestens zu informieren: Wo ist der Ort der Gefahr? Was ist passiert? Wie viele Patient:innen sind auf der Station? Sind sie mobil, teilmobil, bettlägerig oder müssen sie sogar beatmet werden? Wie viele Mitarbeiter:innen sind auf der Station? Gibt es Besucher:innen? 

Unmittelbar gefährdete Personen müssen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden und gegebenenfalls ist sofort Hilfe zu leisten. Sofern ohne Eigengefährdung möglich, muss auch die Brandbekämpfung sofort mit den vorhandenen Löschgeräten aufgenommen werden. Die Anordnung der Evakuierung erfolgt durch die Feuerwehr in Absprache mit der Einsatzleitung des Hauses. 

Gebündeltes Wissen und Zusammenarbeit im Krisenfall

Übungen wie diese finden im TZW regelmäßig statt. Ziel der Übungen zu den unterschiedlichsten Szenarien ist es, Organisationsabläufe bei der Patient:innenversorgung in Katastrophenfällen und bei kritischen Ereignissen zu überprüfen sowie Verbesserungsmöglichkeiten und Best-Practices aufzuzeigen. „Krankenhäuser müssen jederzeit auf solche Ereignisse vorbereitet sein. Brände, Unfälle mit Gefahrengut, Bombenfunde und Bombendrohungen können Evakuierungen notwendig machen. Ziel ist es, Betroffene zeitgerecht, ohne Panik und ohne Unfall aus dem Gefahrenbereich zu bringen“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Hausner, stellvertretender Ärztlicher Leiter des Traumazentrums Wien und Leiter des Standorts Brigittenau.

„Solche Gefahrenlagen stellen hohe Anforderungen an das Personal. Sie kommen zum Glück selten vor. Gerade deswegen ist es wichtig, dass es hier standardisierte Abläufe und Strukturen gibt und die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert“, sagt KommR Peter Engelbrechtsmüller, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien, der die Übung aufmerksam beobachtet hat und beeindruckt war.

Das AUVA-Traumzentrum Wien verfügt über langjährige Erfahrungen mit Gesamtnotfallübungen und nimmt hier eine absolute Vorreiterrolle ein. Auch die Zusammenarbeit mit externen Einsatzorganisationen wie Rettung, Polizei und Feuerwehr wird trainiert. Ein neuer Partner ist die Flugpolizei, Abteilung II/7 des Bundesministeriums für Inneres (BMI), mit der in Zukunft in Krisenfällen enger zusammengearbeitet werden soll. Das Traumazentrum Wien ist somit für komplexe Krisensituationen bestens vorbereitet.

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